Über den Konflikt zwischen dem Innen und dem Außen.

Stephan Peukert • 12. März 2024

Es geht nicht um die Idee vom Hund, sondern um die Erfahrung die man mit ihm macht.

Die Kunst sich nicht im Außen zu verlieren.

Hundehaltung steckt in einer Krise. Diese lässt sich allerdings nicht nur auf den Umgang mit Hunden reduzieren, sondern ist zum normalem Standard des heutigen Menschen geworden. Diese Krise besteht im Konflikt zwischen den Innen und der Außenwelt.

Warum spreche ich davon, dass die Hundewelt in einer Krise steckt?

Ich erinner mich noch ganz genau an die Zeit in der ich in einer Hundepension gearbeitet habe. Ich hatte die Möglichkeit viel Zeit mit Hunden zu verbringen und was ich damit meine ist, dass es nur mich und die Hunde gab. Kein Handy, kein Internet und keine anderen Menschen die in das rein geredet haben was ich tatsächlich beobachten konnte. Und bis heute ist dies eine Grundlage aus der ich die Kraft schöpfe das zu tun was ich mache. Das beobachten der Hunde war für mich der Moment um zur Ruhe zu kommen. Denn hier zählte einfach nur der Moment und was er in mir auslöste. Am Anfang hatte ich keine Ahnung von Hunden. In mir gab es kein gelerntes Wissen, welches ich von jemanden hatte der es mir erzählte. Ich hatte einzig und allein die Hunde von denen das Verhalten ausging über das ich nachgedacht habe. Und die Bewertung ging ausschließlich von mir und den Hunden aus.

Das Beobachten von Hunden ist eine Form der Therapie um bei sich anzukommen.


Nun waren das bei weitem nicht nur schöne Momente, ganz im Gegenteil. Durch meine Unwissenheit war ich absolut mit mir selbst konfrontiert. Mit meinen Ängsten, mit meiner Wut wenn die Hunde mal wieder ins unaufhörliche Bellen verfielen, mit der Freunde wenn sie zusammen rum rannten und mit der Unsicherheit, ob dieses Verhalten okay ist oder ob es nicht doch in einer Prügelei endet. Der Kontakt zu den Hunden hat all meine Emotionen bedient und mich in der Unsicherheit stehen gelassen wie ich sie empfunden habe. Niemand war da der mir diese Emotionen abgenommen hat und niemand war da der zur Not hätte eingreifen können. Ich war ganz auf mich allein gestellt. Und das war einer der besten Erfahrungen die ich in meinen Leben machen konnte. Denn genau hier war ich zu Hause. Ich war wirklich in meinem Innen.

Der Vergleich mit anderen macht aus uns und unseren Hunden nur Kopien.

Heute ist es ganz anders. Kaum jemand hat die Zeit sich so intensiv mit sich selbst auseinander zu setzten. Niemand lernt einen Hund oder einen Menschen kennen in dem man sich darüber unterhält was er in einen auslöst. Viel mehr wird sich auf das richtige Verhalten konzentriert. Wie muss ich mich verhalten, dass mein Gegenüber mich mag oder der Hund sich vernünftig verhält. Dadurch das wir mit Videos über Hunde komplett überflutet werden richtet sich unser Fokus wie bei allen anderen immer mehr in das Außen. Wir bewerten die Welt nicht mehr aufgrund dessen was sie mit uns macht, sondern was sie von uns verlangt. Die Ideen die in unseren Köpfen entstehen, wie wir zu sein haben, entstehen nicht in uns. Sie kommen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit von Außen. Das betrifft auch den Umgang mit und unser Verständnis vom Hund. Das Kennenlernen unseres Hundes, was automatisch mit dem kennenlernen von uns selbst verbunden ist, wird durch ein Wissen von externen Personen wie Hundetrainern oder Coaches ersetzt. Es bleibt kaum Zeit für einen Prozess in dem wir aktiv unsere Emotionen verarbeiten und uns damit auseinandersetzten können. Alles lenkt uns davon ab uns mit uns selbst zu beschäftigen. Statt uns mit uns selbst zu befassen hören wir anderen zu, was sie über uns sagen könnten. Dies lenkt den Fokus von Innen nach Außen und unterbricht den Prozess des Kennenlernens. Es gab eine Zeit in der wir uns intensiv mit Dingen beschäftigt habe. Und zwar davor, während dessen und danach. Heute fällt das danach überwiegend weg, weil wir uns schon wieder mit etwas Neuem beschäftigen, was im Außen statt findet.

Der Prozess der Selbsterkenntnis dauert zu lange um sich darauf konzentrieren zu können.

Die Idee des Hundetrainings ist ebenfalls ein großer Teil davon, um sich dieser Selbsterkenntnis zu entziehen. Denn der Hundetrainer ist das Außen, auf das der Hundehalter reagiert. Nicht auf den Hund. Nicht auf die eigenen Emotionen. Nicht auf das was in ihm im Innen passiert. Nicht nur das, der Fokus liegt am Ende immer wieder auf dem Hund. Und damit wird der Fokus auf das Außen immer wieder reproduziert und verstärkt. Folglich kommt ein Hundehalter mit dem Problem zu stark im Außen zu sein zum Hundetrainer. Dieser nutzt dieses Problem und wird zum Außen des Hundehalters und gibt vor wie man sich richtig verhält und wie man richtig mit dem Hund trainiert.  Schaut man sich dann das heutige Hundetraining an, haben selbst die Hundetrainer das selbe Problem, sich entsprechend der Außenwelt zu verhalten. Wer soll hier also wem helfen?
Beobachten wir dann die Hunde erkennen wir, dass ein Hund sich aus sich heraus verhält. Er hat nicht die kognitive Leistung sich für jemand anderen zu verhalten. Ein Hund denkt also nicht darüber nach wie er sich wegen wem zu verhalten hat. Man kann seinem Hund also nicht sagen das er aufhören soll an der Leine zu eskalieren, in dem man ihn darauf hinweißt was die anderen Denken könnten. Das funktioniert nur beim Menschen. „Was sollen die anderen Denken, wenn du dich so verhältst.“ Das heißt natürlich nicht, dass Hunde schon wissen bei wem sie sich wie zu Verhalten haben. Das aber resultiert aus der Erfahrung, die sie mit der Umwelt machen durften. Nicht aus einem Denken heraus.

Hunde werden dem Menschen immer ähnlicher, denn beide sind außer sich.

Es scheint mir zumindest ziemlich offensichtlich zu sein, dass wir heutzutage den Mensch als auch den Hund um seine Erfahrungen bringen. Denn dazu gehören eben auch die negativen Erfahrungen. Auf der Hundewiese alleine unter Hunden zu sein, war ganz gewiss keine positive Erfahrung. Das wurde sie erst dadurch, in dem ich die negative durchleben konnte und schauen konnte, was sie mit mir macht. Deswegen bin ich ein Befürworter von Konflikten und Streits die sowohl den Hund als auch den Menschen mit sich selbst konfrontieren. Das haben mir Hunde gezeigt weil ich es durch sie selbst erlebt habe. Die Menschen heute verbieten sich ihre Gefühle und Gedanken über ihren Hund, weil sie sich vom Außen bestimmen lassen. Man darf doch seinen Hund nicht blöd finden heißt es dann ganz schnell. Oder wie kannst du meinen Hund als Arschloch bezeichnen. Die einfache Antwort darauf ist, dass er eines ist, weil er sich genau so verhält. Und das kann man nur erkennen, wenn man sich von der Vorstellung die im Außen existiert löst und wirklich in sich rein hört und erkennt wie blöd der eigene Hund mit einen umgeht. Vor allem aber wie man mit sich selbst umgeht.

Das Außen kann dir nicht sagen, wer du bist.

Die Idee im Außen die Antwort auf die Fragen zu bekommen die uns im Innen beschäftigen ist folglich eine Illusion. Der Glaube, dass wenn du was in deinem Außen veränderst, mache dich glücklicher oder erfolgreicher, ist ein Trugschluss. Das Gute und das was dich ausmacht kommt von dir selbst. Und so lange du dir sagen lässt, was dein selbst ist und wie das auszusehen hat, bist du eben nicht du selbst sondern nur das was du von anderen gehört hast. Ein anderer Partner, ein neues Outfit, das neuste Handy, die neueste Denkweise oder eines der angesagtesten Produkte macht dich nicht glücklicher wenn du dich immer weiter am Außen orientierst. Im Gegenteil. Wenn du nicht herausfindest wer du bist,wirst du ewig den Dingen hinterher rennen, die dich nicht ausmachen. Darunter leidet dein Selbstwert und dein Gefühl wird immer negativer weil du dich immer weiter von dir entfernst. Deswegen ist es meine Aufgabe als Mentor dich zu findet und dich wieder mit dir selbst zu konfrontieren. Ich möchte dein Innen reanimieren so dass du deinen Fokus darauf richten kannst. Und dafür kann mir dein Hund helfen. Denn er ist derjenige, der extrem viel in dir auslösen kann. Du musst nur zuhören. Und zwar nicht dem Hund, sondern dir selbst.

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von Stephan Peukert 29. September 2024
"Denn, er wusste nie, mit wem er es zu tun hatte." Heute sind wir sehr schnell dabei, Menschen in bestimmten Kategorien zu stecken. Man könnte sogar meinen, es gab eine Zeit lang einen Wettbewerb, wer den meisten Menschen sagt, dass sie Narzissten sind. Denn je häufiger solch ein Begriff fällt, desto schneller benutzt man ihn auch, um andere zu beschreiben. Das ist natürlich mehr, als problematisch. Aber, hinter all dem steckt in meinen Augen auch ein tiefes Bedürfnis. Zu mindest geht es mir so. Fast man dieses Verhalten zusammen, geht es häufig um einen Konflikt, der nicht geklärt werden kann. Und eigentlich geht es darum, sein Gegenüber verstehen zu wollen. Das Bedürfnis, jemanden zu verstehen und damit sein Handeln nachvollziehen zu können, ist gerade dann besonders groß, wenn es zu einem Konflikt führt. Denn hier ist es häufig so, dass man nur aus seinem eigenen Verständnis heraus argumentieren kann. Wenn man aber nichts über den Gegenüber weiß, bleibt einem häufig nichts anderes übrig, als den eigenen Emotionen zu unterliegen. Das passiert dann ganz schnell auf beiden Seiten. Genau dieses Nichtwissen beschreibt ein ganz besonderes Verhalten von Menschen, das dir vielleicht auch bekannt vorkommt. Erst kürzlich unterhielt ich mich mit einer Freundin über Menschen, die gerade in Beziehungen ein ähnliches Muster zeigen. Statt diesem einen Namen zu geben, möchte ich das Verhalten einmal kurz beschreiben. Diese Menschen sind kein Gegenüber. Was jetzt erst einmal hart und abwertend klingt, ist nicht bös gemeint, sondern löst eher ein Gefühl des Mitleides aus. Und in der Tat wird auch oft diese Emotion verursacht. Es sind Menschen, die dadurch kein Gegenüber sind, weil sie sich noch keine Persönlichkeit erarbeitet haben. Keine Persönlichkeit bedeutet auch häufig keine Meinung und kein Standpunkt. Selbst wenn sie eine Meinung vertreten, ist diese häufig an ihr Umfeld angepasst, so dass es nicht zu Widersprüchen oder Konflikten kommt. Sobald sich das Umfeld verändert, verändert sich nicht nur die Meinung, sondern auch schlagartig das Verhalten. Die Stimme wird verändert, man tritt anders auf und spricht vielleicht über völlig andere Themen als sonst. Diese Menschen sind dadurch sehr leicht beeinflussbar. Statt einer Meinung, lassen sie sich einfach treiben und folgen dem Weg des geringsten Widerstandes. Und der ist dort am besten, wo es die meiste Aufmerksamkeit gibt. Egal ob wegen dem, was man sagt, wie man aussieht, wie man sich verhält oder sich gibt. Anerkennung oder Bestätigung ist der Antrieb im Motor auf dem Meer der Unsicherheit. Gespräche laufen meist immer gleich ab. Machen diese Menschen einen Fehler, fangen sie an, zu kämpfen und sich zu verteidigen. Vielleicht kommt man kurz zur Besinnung und sagt dann das, was das Gegenüber hören möchte. Macht das Gegenstück einen Fehler, wird das Fass aufgemacht. Hier allein merkt man schon den Umgang mit Kritik. Und der ist darüber definiert, sich selbst nicht wirklich gut kritisieren zu können. Denn, um sich eine Meinung bilden zu können, muss man auch sich selbst kritisieren können. Zum Beispiel auch die Art, wie man sich eine Meinung bildet. - Ob man zum Beispiel ein Buch liest und alles direkt glaubt oder sogar direkt nach diesem neuen Buch handelt und lebt. Genau das spricht eigentlich für sehr emotionale Menschen. Und hier steht das Problem. Menschen die so handeln, wie beschrieben sind sehr unsicher. Sie haben Angst. Nicht davor, dass etwas passiert, sondern einfach vor neuen Dingen. Lieber bleiben sie in der eigenen Vergangenheit. Denn dort können sie sich darüber definieren, was ihnen passiert ist. Denn häufig haben sie in der Gegenwart nicht wirklich etwas vorzuweisen, oder erkennen es nicht, dass sie etwas leisten, weil es eben dafür keine Aufmerksamkeit gibt. Aufmerksamkeit ist deswegen das Leitmotiv, weil es mit vermeintlichem Interesse verbunden ist. Statt etwas zu leisten und an sich selbst zu arbeiten, gehen sie häufig immer wieder den leichten Weg und suchen nach jeder Form der Bestätigung. Zum Beispiel gehen viele den Weg, sich einen Partner zu suchen, dem sie helfen können. Was immer einfacher ist, als sich selbst auf die Beine zu stellen. Was auf Dauer natürlich nichts bringt. Bestätigung kann man für alles bekommen und irgendwann verliert auch die an Wert. Zumal das immer mit einer Abhängigkeit an das Außen verbunden ist. - Genau, wie die Abhängigkeit an die Vergangenheit. Ein deutliches Zeichen dieser Personen ist, dass sie sehr wenig über sich selbst zu sagen haben. Ja, der ein oder andere hat seine Vergangenheit. Aber selten wird etwas über sich selbst im Hier und Jetzt gesagt. Für ein Gegenüber sind diese Menschen ein permanentes Rätsel. Das hat sogar einen sehr großen negativen Effekt. Je mehr ich mich mit meinem Gegenüber befassen muss, weil ich keine Klarheit bekomme, desto mehr verliere ich mich selbst. Dadurch, dass sich die erwähnten Menschen nicht mit sich selbst befassen, zwingen sie förmlich andere dazu, die das Verhalten verstehen wollen. Damit erzeugen sie eine Abhängigkeit durch das Zurückhalten von Informationen. Alles, was diese Menschen von sich Preis geben würden, empfinden sie als gefährlich, da sie der Annahme sind, dass es niemanden interessiert. Was, durch die gemachten Erfahrungen zu einer manifestierten Emotion geworden ist. Diese Menschen können sich deswegen keine Meinung bilden, weil sie in einer Emotion feststecken. Alles was sie denken und fühlen, wird über diese Emotion gesteuert, die sie fest im Griff hat. Dadurch empfinden sie häufig auch keinen Selbwert. - Was auch verständlich ist. Denn, sie haben keine Werte. Sie richten sich immer nach dem Außen, um nicht weiter in die Emotion zu verfallen. Sie tun quasi alles, um nicht mit ihren Emotionen konfrontiert zu werden, die sie im Griff haben. Und wenn sie mit ihren Emotionen konfrontiert werden, haben sie immer eine dominante Emotion parat über die sie nicht hinaus kommen. Der Angriff nach Außen. Häufig ist das auch verbunden, mit einer Anti-Haltung die sich sogar in einer politischen Meinung zeigen kann. Meinst enthält diese Meinung keine innovativen Ansätze sondern konzentriert dich darauf, gegen etwas zu sein. In einer Diskussion sind diese Menschen dann häufig nur mit emotionalen und weniger mit rationalen Argumenten auch hier kein wirkliches Gegenüber. Sobald in einer Partnerschaft ein Konflikt aufkommt, sind sie weg. Es wird ihnen einfach zu schwer, zu anstrengend und zu belastend. Dabei verabschieden sich die meisten schon viel füher, als sie dann tatsächlich körperlich weg sind. Sind sie dann weg, hört das ganze aber nicht auf. Sie lassen ihren Partner mit tausend Fragen zurück. Und dieser versteht einfach nicht, was da gerade passiert ist. - Und das wird er auch nicht. Denn, er wusste nie, mit wem er es zu tun hatte. Dadurch wird jedes Verhalten unberechenbar und sicher fühlt man sich auch nicht. Man wird wie in eine sehr düstere Welt reingezogen, in der man sich von der negativen Emotion förmlich ernährt und dominieren lässt. Vorallem aber ist das eben alles einfacher, als neue Erfahrungen zu machen. Und da sind wir wieder bei dem Thema, dass alles Neue aber auch Angst macht. "Es ist eine sehr schwere Last zu sehen, wie Menschen, die man liebt, sich einfach permanent aufgeben ohne im Ansatz zu erkennen, welchen Wert sie für euch haben." Wenn du ein Mensch bist, der von so einer Person betroffen ist, du dazu vielleicht genau das fühlst was ich beschreibe, dann muss ich dir sagen, es tut mir leid. Es ist eine sehr schwere Last zu sehen, wie Menschen, die man liebt, sich einfach permanent aufgeben ohne im Ansatz zu erkennen, welchen Wert sie für euch haben. Und den haben sie nicht ohne Grund. Auf der anderen Seite wollen sie diesen Wert auch gar nicht haben. Denn mit diesem Wert kommt Verantwortung und die müssten sie übernehmen. Auch das ist ihnen zu schwer. Du solltest dir bewusst machen, dass dein Gegenüber dich immer schätzen sollte. Und wer dich wirklich schätzt, der ist auch ehrlich und offen zu dir. Gerade als Mensch, der sehr lange so gehandelt hat, wie ich es beschrieben habe ist mir klar geworden, welche Last ich für andere gewesen bin. Nicht nur in der Gegenwart sondern auch in der Vergangenheit. Menschen sind schwierig und manche tun uns weh. Aber nur weil wir dies erfahren, gibt es uns nicht das Recht, anderen immer wieder weh zu tun. Ohne etwas von uns preiszugeben, was häufig gar nicht geht, weil da nichts ist, sind es immer die anderen, die man versucht kleiner zu machen, als sich selbst. Besser wäre es, wenn du dich selbst da raus arbeitest und andere mit hoch nimmst. Ihnen hilfst, beim aufstehen. Ihnen Halt gibst, bis sie selbst laufen können. Bist du allerdings ein Mensch, der sich so verhält wie beschrieben, wählst du den Weg in die Einsamkeit. In der du immer wieder eine Rechtfertigung findest, nicht an dir arbeiten zu müssen. Sei es die Erfahrung aus der Vergangenheit, die böse Gesellschaft oder der egoistische Partner. Wer so redet, weiß eben nicht wie schwer es ist, an sich zu arbeiten. Der hat Menschen, die den schweren Weg gehen auch einfach nicht verdient. Der kann sich mit anderen im Mitleid suhlen und auf den nächsten emotionalen Kick hoffen, durch den er glaubt, dass er von irgendwem wahrgenommen wird. Die Wahrheit ist, niemand wird dich wahrnehmen, wenn du nicht weißt wer du bist. Vielen Dank für das Lesen meine Beitrages.
von Stephan Peukert 10. September 2024
Hundetrainer, Coach, Berater oder Experte für Hundepsychologie – all das bin ich nicht. Nicht, weil ich kein Hundetrainer sein will, sondern weil ich ein Problem mit dem Begriff an sich habe. Experten für Hundepsychologie können von mir aus gerne andere sein. Der Grund ist, dass ich diese Begriffe nicht lebe. Der Begriff, den ich wirklich lebe, ist der des Mentors. Vielleicht hast du dich schon immer gefragt, warum ich mich als Mentor bezeichne. Daran anschließend hast du bestimmt Fragen, die den folgenden ähneln: Wie trainiert er Hunde? Was unterscheidet ihn von anderen? Warum soll ich ausgerechnet zu Stephan Peukert gehen? Ich bin ehrlich: Dafür habe ich keine Antwort. Ich bin nicht besser oder schlechter als andere. Andere haben ihre Gründe, warum sie unbedingt Hundetrainer oder Hundepsychologen sein wollen. Ich habe meine Gründe, ein Mentor zu sein. Es wäre absurd, anderen ihren Weg abzusprechen, während ich meinen eigenen gehen will, vor allem, wenn ich in einem großen Widerspruch dazu leben würde. Und da sind wir beim wichtigsten Punkt: Ich lebe mit meinen Hunden, und genau das vermittle ich auch. Weder bin ich jemals in eine Hundeschule gegangen, noch habe ich irgendwelche Ideen über Hunde aus Büchern gelernt. Ich bin mit meinen Hunden gewachsen, und genau das praktiziere ich jeden Tag. Und das bedeutet, gegen sich selbst anzukämpfen. Die meisten meiner Kunden haben Probleme, die einen gemeinsamen Nenner haben: Niemand hat ihnen vorgelebt, wie sie diese Probleme lösen könnten. Das Einzige, was sie finden, sind Menschen mit jeder Menge Tipps und Anleitungen, wie sie aus dem Problem, in dem sie gerade mit ihrem Hund stecken, wieder herauskommen. Als Mentor, oder vielmehr als Mensch mit Hunden, habe ich jedoch verstanden, dass ich kein Problem mit meinen Hunden hatte. Ich hatte und habe Probleme mit mir selbst, die es fast unmöglich machten, die Hunde als das anzunehmen, was sie sind. Stattdessen wollte ich sie erziehen. Ihnen das richtige Verhalten beibringen. Ich wollte ihnen beibringen, wie man seine Impulse kontrolliert, während ich auf die Welt stinksauer und von ihr verletzt war. Egal, was ich anderen Menschen oder meinen Hunden beibringen wollte, es wäre nur der Versuch gewesen, mich vor dieser Wahrheit zu verstecken. Ich wollte anderen etwas beibringen, was ich selbst nicht vorleben konnte. Wer sich wundert, dass die eigenen Hunde gegen einen rebellieren, versteht vielleicht zum ersten Mal, warum Erziehung so schwer ist – nämlich weil sie unmöglich ist. Ein gutes Beispiel ist der heutige Mensch: Was kann man von ihm schon lernen? Sich in seinem Handy zu verlieren, sich dann aber darüber zu beschweren, dass die Kinder die Welt nur noch durch Social Media kennenlernen. Absurd, oder? Will man wirklich seinem Hund beibringen, wie er einem zuhört, während man sich keine Sekunde auf einen menschlichen Gesprächspartner konzentrieren kann? Klar, wir können das Ganze als Training verpacken und zwei Stunden am Tag eine andere Rolle spielen, in der wir unsere Hunde oder unsere Mitmenschen anlügen. Ein Mentor verfolgt jedoch ein anderes Ziel. Was ich immer wieder erlebe, ist, dass Menschen, wenn sie mit ihrem Hund alleine sind, noch klar kommunizieren können. Sobald sich allerdings andere Menschen einmischen, haben sie mehr das Bedürfnis, es den Menschen recht zu machen als dem Hund. Dass der Hund dann irgendwann bei anderen Menschen komisch wird, ist doch nur ein logischer Schluss. Denn irgendwie verändert sich der Mensch immer, wenn andere Menschen in der Nähe sind, und man könnte fast denken, er habe einen Anfall, der ihn zwingt, nach größtmöglicher Anerkennung zu handeln. Mir als Mentor würde das nicht einfallen. Anerkennung ist nur etwas fürs Ego, und dagegen gehe ich selbst an. Warum sollte ich dir vorleben, wie ich mich vor anderen Menschen verstelle? Warum sollte ich gegenüber einem fremden Hund anders auftreten als gegenüber meinen eigenen Hunden? Ja, ich weiß. In dir findest du jetzt viele Gründe, warum man das nicht macht. Aber vielleicht ist es genau dein Ego, das dich davon abhalten will, ein guter Mentor für deinen Hund zu sein. Überlegen wir doch einmal kurz, was dein Hund lernen muss. Ich rede nicht von einer Trainingsstunde für „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“. In meinen Augen braucht das weder Mensch noch Hund. Ich rede von den wichtigen Dingen – denen, die dir helfen, mit dem Leben zurechtzukommen. Genau wie dein Hund musst auch du lernen, dich infrage zu stellen. Ist dein Verhalten richtig oder nicht? Bevor du das Verhalten deines Hundes beurteilen kannst, musst du zunächst in der Lage sein, dich selbst kritischer zu betrachten. Außerdem müsst ihr beide lernen, mit euren Emotionen umzugehen. Dafür ist ein Hund das beste Trainingsobjekt, denn Hunde lösen in uns unglaublich viele Emotionen aus. Aber ist das richtig? Hat der Hundeblick so eine Superpower, dass er dich zu Handlungen bewegen kann, die du EIGENTLICH gar nicht machen willst? Ist das, was du deinem Hund vorleben möchtest: „Mach das, wozu dich andere verführen“? Als Mentor für deinen Hund versuchst du, dich in dir selbst zu schulen. Das, wonach du handelst, sind keine Vorgaben aus einem Training, sondern Werte und Tugenden, nach denen du dich richtest. Eine der Tugenden für die Stoiker ist zum Beispiel: Sei heute besser als gestern. Wenn ich jeden Tag den gleichen Trick trainiere, werde ich dann besser oder nur besser in der Ausführung? Verändert das wirklich etwas an mir und meinem Hund? In meinen Augen nicht wirklich. Wenn du und dein Hund durch eine für euch beide sehr unangenehme Situation gehen und sie meistern, was passiert dann? Ihr wachst miteinander und seht, dass ihr das tut, was menschlich und hündisch möglich ist. Ihr geht über eure vermeintlichen Grenzen hinaus und erkennt, dass ihr da noch lange nicht angekommen seid. Statt dich nur auf deinen Hund zu fokussieren, hast du dich selbst auf dem Spaziergang im Auge und schaust mal ganz genau, was du eigentlich tust – vor allem aber, warum. Das Wichtigste für einen Mentor ist die Arbeit an sich selbst. Wenn du das vorlebst, dann wird es dir leichter fallen, auch deinem Hund zu zeigen, wie er an sich arbeiten kann. Du kannst derjenige sein, der ihn mit den richtigen Werten eines Mentors unterstützt. Werde zusammen mit deinem Hund glücklich! Dein Stoischer Hund.
von Stephan Peukert 31. August 2024
Wenn man sich mit Hunden beschäftigt, laufen einem allerhand Theorien über den Weg. Es geht nicht mal um die Erziehungsmethoden, die für mich gar nicht so vielfältig sind. Denkweisen, die sich durchgesetzt haben, sind für mich ein viel größeres Problem bei einer wirklich freien Betrachtung des Hundes. Sätze wie: „Mein Hund muss gar nichts klären, das übernehme ich für ihn.“ , ist dabei ein sehr hartnäckiger Gedanke, der sich festgesetzt hat. Ich persönlich frage mich woher dieser Gedanke kommt und wie er es geschafft hat, sich so durchzusetzen. Der Dauerslogan: 'Die klären das unter sich', ist dabei keine Analyse von hündischem Verhalten , sondern eine Kampfansage gegen alle, die es wagen zu glauben, das Hunde das wirklich unter sich klären. Was macht mich jetzt genau zu einer Person, die darüber schreiben kann. Nun ja, ich habe mich in beiden Lagern befunden. Angefangen hat es mit meiner Hündin Neila, die ich immer mit zur Arbeit genommen habe. Sie verbrachte den Tag dort mit anderen Hunden und hat sich dementsprechend auch mit vielen Hunden auseinander gesetzt. Wenn ich ein Bild davon hätte, würde man sehen, wie sie als Welpe an einer Dogge hing und ihr versuchte immer wieder ans Maul zu springen. Spannend ist, im Nachhinein betrachtet, das diese Dogge immer im Kopf woanders war. So dass man glauben könnte, Neila wollte sie ins Gespräch holen. Und in der Tat hätte ihr das gut getan. Wie kann man jetzt also auf den Gedanken kommen, das Hunde nichts untereinander regeln, wenn man so etwas mit ansehen kann. Erst später wurde ich mit der Gedankenwelt konfrontiert, das der eigene Hund keine Entscheidungen treffen sollte. Nicht vorne laufen, nicht knurren, nicht atmen. Das alles waren schon Symptome für das eigenständige Handeln des Hundes, welches direkt unterbunden werden musste. Hier ging es um Kontrolle. Nicht nur um die, die man auf den Hund ausübte, sondern vor allem um die Kontrolle des Menschen, die im Stechschritt marschierend, zusammen die Hunde kontrollierten. Gebrandmarkt wurde das Ganze mit „den Hund natürlich führen“. Ja, diese Führung scheint generell ein Thema zu sein, bei genau einer solchen Denkrichtung. Gibt es da denn nicht ein Gegengewicht oder ein Gegenwert? Führung zu kritisieren ist für mich nicht das Thema. Ich empfinde dieses Wort nicht als negativ. Aber Führung zu kritisieren in Hinsicht auf die Ausübung, ist absolut wichtig. Denn wir können eine Führung haben, die dem Gegenüber alles abspricht oder wir können eine Führung haben, die dem Gegenüber eine Entwicklung zu eigenen Fähigkeiten ermöglicht. Diese Fähigkeiten sollten in meinen Augen natürlich in einem Kontext stehen, der zum Beispiel das Miteinander nicht beschneidet. Gibt es also einen Mittelweg? Ich denke schon. Die beiden Extreme 'nichts zulassen' und 'alles zulassen', sind für mich keine Wege mehr. Ich habe meine Hunde schon immer kommunizieren lassen. Damit ist auch inbegriffen, das sie anderen Hunden klar sagen, das sie hier zu weit gehen. Das bedeutet, das meine Hunde eben Dinge selbst klären dürfen, aber auch müssen. Wie meine Hunde mit mir umgehen ist genau das klärende Gespräch. Bedeutet das dann nicht, das Hunde es so oder so für sich selbst klären müssen? Genau das heißt es. Egal wie man es dreht und wendet. Ob er mit anderen Hunden oder den Menschen kommuniziert, am Ende muss der Hund es mit sich selbst ausmachen. Vielleicht steckt hinter der Kontrolle des Hundes doch mehr eine Angst, das etwas passieren könnte. Denn in diesem Kontext, wenn ich Videos von hündischer Kommunikation zeige, werden genau diese Stimmen laut: „Was hätte nicht alles passieren können?“ Wir wären allerdings nicht beim stoischen Hund , wenn wir daraus keine Lehren ziehen würden. Die Stoiker haben bei dem Thema Kontrolle einen ganz klaren Standpunkt. Wir können nur unser Verhalten und unser Denken kontrollieren. Alles andere liegt außerhalb unserer Kontrolle. Wenn wir das auf den Hund übertragen, würden wir akzeptieren, das wir zwar entscheiden können wie wir uns gegenüber dem Hund verhalten, wir aber das Verhalten des Hundes nicht kontrollieren können. Dafür ist er selbst verantwortlich. Und wenn es dann zu einer Auseinandersetzung kommt, dann müssen wir das Leben akzeptieren wie es ist. Es kann passieren. Und das sage ich als Besitzer eines Hundes, der nicht nur Löcher erntet, sondern auch sät. Aber genau dadurch habe ich meinen Hund auch kennengelernt. Nach Bissen, die man wirklich als schlimm einschätzen könnte, stand er wieder gerade und hat sich weiter dafür eingesetzt, das Spielregeln eingehalten werden. Selbst bei Hunden von denen er auf die Nase bekommen hat, stand Koba wieder davor und handelte im Sinne von: „Okay das hat mich überrascht, aber ich zeige dir du solltest dich auch mal überdenken.“ Er rennt nicht voller Wut auf den Hund los, sondern wird vorsichtiger, bleibt aber bei seinen Ziel. Wir können das als Menschen blöd finden, verurteilen und darauf hoffen, das unserem Hund niemals etwas passiert. Aber das ist nicht realistisch. Wir sollten davon ausgehen, das unserem Hund immer etwas passieren kann. Und das nun mal zum Leben eines Hundes oder eines Menschen dazugehört. In dieser Denkweise steckt nämlich nicht nur der Umgang mit Freiheit, sondern auch eine, die es uns erlaubt, mit Hunden vernünftig umzugehen. Kein Hund und kein Mensch hat das Recht darauf, nicht kritisiert zu werden oder ein Anrecht darauf, das ihm nichts passiert. Gedanken, die sich dagegen aussprechen sind jene, die sich gegen das Leben selbst wenden und etwas kontrollieren wollen, das nicht kontrollierbar ist. Wer all das nicht wahrhaben will, sollte sich darüber Gedanken machen, warum ausgerechnet Hunde diejenigen sind, die es anderen Hunden ermöglichen können, wieder einen Zugang für ein Miteinander zu bekommen. Ich kenne niemanden, der wirklich bei Verstand ist und Hunden helfen will, der nicht auf die Hilfe von anderen Hunden zurückgreift. Denn Hunde haben ihre Kommunikation. Das Einzige was diese Kommunikation zerstört, ist die Denkweise des Menschen über ein Leben, das kontrollierbar ist. Genau das nimmt der stoische Hund als Anlaß, seine Arbeit eben nicht danach zurichten, wie man etwas am besten kontrollieren kann. Es geht um die eigene Vorstellung und das erarbeiten von Handlungsoptionen, deren man sich bewusst werden muss. Die Kommunikation zwischen Hund und Mensch sollte eben nicht auf der Ebene stattfinden, bei der das Verhalten des Hunde kontrolliert wird, sondern man im Austausch miteinander steht. Seine Werte hat, über die eben nicht diskutiert wird. Erst dann kann der Hund eigenverantwortlich leben und sich der Konsequenzen seines eigenen Handelns bewusst werden. Und auch er wird es schaffen die Realität als das anzunehmen was es ist. Wenn er das nicht eh schon macht und jeden Hund eben nicht als den besten Freund betrachtet, sondern als potentiellen Feind, dem es möglich sein könnte, ihm zu schaden. Die Stoiker nennen diese Übung 'praemenditatio malorum'. Eine Sichtweise, die sich auf das Schlimmste was passieren kann, richtet. Es ist die Vorbereitung auf ein Worst-Case-Szenario. Dieses ist bestimmt nicht, wenn sich zwei Hunde mal in der Wolle haben und vielleicht sollten wir anfangen, das auch so zu betrachten.
von Stephan Peukert 17. August 2024
Vor kurzen ist mir ein Instagram Profil begegnet. Eine Frau spricht auf diesem über Tierkommunikation. Ein Beitrag ist mir besonders aufgefallen, den ich aber nur durch Zufall gelesen habe. Der O-Ton dieses Posts geht um den verstorbenen Hund, der ihr gesagt hat, dass der Schmerz der Frau, nicht der des Hundes sei. So weit so gut. Ich stimme überein. Weiter erzählte der Hund, so zumindest der Text, dass er sich gut fühlt in seinem körperlosen Zustand. Ich glaube es wurde als der Seelen-Zustand beschrieben. Ich stehe da und Frage mich: „Tierkommunikation - Was ist das eigentlich immer und warum klingt es fast immer danach, als geht es um einen Schmerz, der nicht da sein muss.“ Ich gebe zu, dass ich mich den Themen der Esoterik oder Spiritualität früher komplett entzogen habe. Ich würde sogar sagen, dass ich ein absoluter Gegner war. Doch beim Kampf gegen diese Begriffe, bin ich immer wieder daran gescheitert, sie irgendwie greifbar zu machen. Also irgendwie zu definieren, wo gegen ich bin. Natürlich kann man das schon als ein Zeichen deuten, sich überhaupt nicht dafür öffnen zukönnen und im Sinne von: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“, aus Prinzip dagegen zu sein. Aber das ist heute nicht mehr so. In einer Welt die einem immer verrückter erscheint, fängt man an, sich umzuschauen, was es denn noch für Interpreationen vom Leben gibt. Und dafür finde ich die Esoterik und die Spiritualität perfekt. Sie bietet dir eine Möglichkeit, die Welt anders zu sehen, zu betrachten und vorallem auch zu erfahren. Du kannst einen Glauben daran entwickeln. Aber etwas lässt mich nicht los. Dieser grübelnde Gedanke, dass es eine Flucht aus der Realität ist. Flucht, Ablenkung oder doch eine Überzeugung mit Hand und Fuß? Ich bin mir nicht sicher. Wenn ich im Wald stehe spüre ich etwas. Etwas völlig anderes, als wenn ich an einer viel befahrenen Straße stehe. Noch deutlicher wird mir das, wenn ich durch die Innenstadt von München laufe. Durch den Trubel und dann zieht es mich aufgrund der Fotografie in eine Kirche. Sofort bist du in einem anderen Zustand. Die Welt da draußen existiert nicht mehr. Es war der Soziologe Harmut Rosa, der es groß auf ein kleines Büchlein schrieb: „Demokratie braucht Religion.“. Ein Glaube an etwas. Auch er beschreibt das Betreten der Kirche als etwas, was es den Menschen ermöglicht, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Vielleicht sogar aus den Augen Gottes. Oder einer höhren Macht. Da kommen für mich Esoterik/Spiritualiät und Religion zusammen. Und dann wache ich kurz auf. Krieg. Unsicherheit. Überfüllte Tierheime. Wobei mir übel wird, wenn ich letzteres in dieser Reihenfolge mit aufzähle. Die Ukraine hat Territorium in Russland erobert. Es finden die ersten Agriffe der Ukraine auf russischem Boden statt. Der Iran droht Israel, wobei dass die meisten der Welt aufgrund des zunehmenden Antisemitismus erfreuen wird. Trump vs. Kamala. Die Politik gegen das Volk. Hassrede. Meinungsverbote. Wir befinden uns im Zeitalter des Wasssermanns. Das bedeutet Veränderung. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Esoterik und Spiritualität, wie im oben beschriebenen Sinne hilfreich und nützlich sein können. Was ist aber wenn wir die Realität aus den Augen verlieren. Wenn wir aus Hunden Lebewesen machen, die telepathisch kommunizieren. Wenn genau diese Gedanken die Körperlichkeit der Hunde ausblenden. Die das Bild des Hundes so verdrehen, um es für die eigene Weltanschauung zu nutzen. Auf einmal wird das alles nicht mehr eine Hilfe zur Orientierung. Auf einmal wird es ein Instrument. Ein Instrument, um andere aus ihrer Unsicherheit zu holen und ihnen eine Welt aufzuzwingen, in der sie nicht unsicher sein müssen. In der sie sich halten müssen, um das innere Kind zu beruhigen. In der Emotionen gefühlt werden dürfen. In der Esoterik und Spiritualität ein Luftschloss sind, die eine Parallel-Gesellschaft bilden und sich der Gesellschaft entziehen. Sekten die auf die Suche gehen, nach Menschen die von der Realität und Schwere des Lebens überfordert sind, um sie von Morgens bis Abends anzulügen, dass das Leben einfach sei, wenn man sich dem hingibt, was da ist. - Mann, haben diese Menschen ein Glück. Sie haben den Luxus, sich eine Scheinwelt aufzubauen, darin zu leben und danach zu leben. Um sich rum kaum jemand, der sie auf ihr widerwertiges Lächeln anspricht, dass wie aus der Druckmaschine allen ins Gesicht gestempelt wurde. Sartre meinte in meinen Augen genau das, als er über den Ekel schrieb. Wie ekelige Würmer verhalten sich ihre Stellen, an denen Arme und Beinen sein sollten. Ich schweife ab. Es kann nichts Gutes geben, wenn es das Schlechte nicht geben darf. Warum sollte ich einen trauernden Menschen daran hindern, zu einem Tierkommunikator zugehen und die Trauer über eine Lüge zu bewältigen? Warum sollte ich dem Menschen nicht einfach klar machen, dass der Tod zum Leben dazugehört, genau wie der Schmerz, den man empfindet durch den Verlust. Und genau dieser Schmerz mahnt uns, unser Leben so bestimmt wie möglich zu leben, um am Ende nicht sagen zu müssen, ich hatte keine Zeit. Seneca sagt, dass das Leben nicht kurz ist. Wir verschwenden es nur. Und vielleicht verschwenden wir es mit den Träumen unserer Sehnsüchte. Vielleicht sollten wir akzeptieren, was da ist. Das Leben selbst. Mit seinen schwierigen Aufgaben und den Anforderung an uns. Vielleicht leben wir dann einfach nach der Relegion der Selbstverantwortung und schauen einfach mal, wohin uns das führt.
von Stephan Peukert 9. August 2024
Wie Mehrhundehaltung das Bild vom Hund beeinflusst. Vielleicht hast du das auch schon einmal gesehen, wie Menschen mit mehreren Hunden gleichzeitig spazieren gehen. Ich selbst habe früher in einer Hundepension gearbeitet und bin mit dem Hundetrainer zusammen mit 20 Hunden spazieren gegangen. Doch was wir da sehen und wie die Kommunikation stattfindet, ist mehr eine Verwaltung, als wirkliche Kommunikation. Wie viele Hunde braucht es? Während meiner Reisen durch Rumänien habe ich nur selten große Gruppen von Hunden gesehen. Ab und zu an Orten, wo es Fressen gab, wie bei Müllhalden, habe ich mehrere Hunde gesehen. Der Normalfall waren maximal 2-3 Hunde. Am häufigsten war ein Hund für sich. Wenn ich dann teilweise sehe, wie Menschen mit 8, 9, oder 10 Hunden gehen, Frage ich mich schon, was Menschen dazu bewegt. Okay, vielleicht sind es schwer vermittelbare, oder aggressive Hunde, die dann bei einem Experten landen. Aber auch da frage ich mich, mit welcher Einstellung jemand diesen Weg wählt. Denn eins ist Fakt. Je mehr Hunde, desto mehr Verwaltung muss stattfinden und desto mehr Kontrolle muss man auf die Hunde ausüben. Dieses Bild, das dabei entsteht, ist natürlich eine Notwendigkeit. Man stelle sich das einfach beim Menschen vor. Eine Klasse von 20 Schülern. Da bleibt kaum Spielraum für Verhalten außerhalb der Gruppenkontrolle. Denn sobald einer kippt, könnte er die ganze Gruppe mitnehmen. Deswegen ist es wichtig, die Gruppe so zu organisieren, dass es Regeln gibt, an die sich alle halten. So weit so gut. Je enger Hunde jedoch zusammenleben, desto straffer müssen diese Regeln sein. Vor allem beim Spazieren ist das Miteinander dann von einem gemeinsamen Verhalten gekennzeichnet, das eben wenig Spielraum lässt. Das ist eine ganz einfache Logik von Gruppenverhalten. Wenn ich jetzt aber nur zwei Hunde habe, kann ich diesen zwei Hunden automatisch mehr Spielraum lassen, da ich eben zwei Hunde schneller organisiert bekomme, als eine Gruppe von 10 Hunden. Daraus folgt die Logik, dass 10 Hunde straffer organisiert sein müssen als zwei Hunde. Auf der anderen Seite lassen sich die 10 Hunde dadurch einfacher führen. Da haben wir dann das Thema, dass jemand, der sich auf einen Hund konzentriert, ihm mehr gerecht werden will. Hat man 10 Hunde, ist das kaum noch möglich. In der Gruppe müssen individuelle Interessen hinter die Organisation der Gruppe fallen. Warum verfälscht das das Bild vom Hund? Wenn wir Gruppen von 10 Hunden entscheiden lassen würden und sagen würden, dass diese der Leitfaden sind für jeden Hundehalter, wäre die Kontrolle und die Organisation und das damit verbundene abstellen von individuellem Verhalten das Programm. Ein Hund auf den ich mich konzentrieren könnte, kann in meinen Augen einfach mehr Spielraum haben innerhalb eines bestimmten Rahmens, der definitiv anders sein kann, als mit 10 oder 5 Hunden. Dass es da natürlich auf den Hund ankommt, ist für mich absolut logisch. Und da sind wir beim Thema. Wenn eine Gruppe von 10 Hunden straff organisiert sein muss, heißt dass nicht, dass andere Hunde auch straff organisiert sein müssen. Habe ich 10 Hunde kann ich diese nicht freier werden lassen, weil alles das Potential für Konflikte bereit hält. Zum Vergleich - nur ein Hund, der auch in der Erregung höher geht, kann ich in diesem Zustand lassen, bis es eine wirkliche Notwendigkeit gibt. Bei einer Gruppe von 10 Hunden ist die Notwendigkeit einfach ganz wo anders. Da kann jede Erregung zu einer Gruppendynamik führen, die Eskalationspotential hat. Wir kennen alle diese Logik. Das beschriebene Prinzip ist völlig normal. Auf Konzerten mit sehr großem Publikum sind Glasflaschen nicht erlaubt. Auf kleinen Festen sind sie absolut okay. Der Grund ist, dass es in der größeren Gruppe mehr Konfliktpotential gibt. Wäre es jetzt in Ordnung Glasflaschen für alle zu verbieten? Ich denke nicht. Eine Politik der Masse ist eine Politik gegen das Individuum. Und vielleicht ist da auch eine Thematik, die erklären kann, warum es Menschen gibt, die ihre eigene Freiheit 10 Hunden unterordnen, wohingegen andere lieber mit ihrem einen Hund durch die Welt reisen wollen. Ein Leben mit 10 Hunden ist einfach mit einer anderen Lebensführung verbunden, als mit einem Hund. Ich persönlich habe nicht den Wunsch danach, permanent 10 Hunde zu führen. Könnte ich das? Sehr wahrscheinlich. Aber ich will es einfach nicht. Ich brauche Raum für mich selbst. Da sind 10 Hunde und manchmal sogar schon 2 fehl am Platz. Es liegt eben doch an der persönlichen Entscheidung, wie man sein Leben führen möchte. Mit der größtmöglichen Freiheit und der damit verbunden Verantwortung oder der Kontrolle die deinen Alltag bestimmt und deine Verantwortung an deinem Umfeld misst. Zum Schluss möchte ich dennoch den Respekt für all die Menschen aussprechen, die 10 Hunde händeln und sich eben auch die schweren Fälle annehmen. Dennoch seid ihr Verwaltungseinrichtungen. Klar kann man Hunde verwalten. Ich mag es aber lieber lebendiger. Ich habe lieber einen durchgeknallten Border Collie als 10 hinter mir laufende organisierte Hunde. So kann ich dem Border wenigstens Eigenverantwortung übertragen. Bei der Gruppendynamik bei 10 Hunden wird meist immer ein schuldiger gesucht. Als Fazit lässt sich sagen , schau auf dein Bedürfnis. Ich bin das auch einmal durch mein Ego übergangen. 2 Hunde reichen für mich völlig aus. Mehr ist, zumindest für mich, ein Anzeichen für ein Thema, das man bestimmt bei jedem Einzelnen aufmachen kann. Nichts desto trotz, laufe ich gerne mal mit 10 Hunden zum Spaß. Mein Alltag wird es aber nicht werden. Dafür hab ich zu viel Interesse am Menschen, als mein Leben nach dem Hund zu richten.
von Stephan Peukert 9. Juni 2024
Warum Hunde unser Erziehungsziel in Frage stellen. Kennst du auch dieses Gefühl, wenn du Menschen um dich hast, du aber denkst, du müsstest die ganze Zeit für sie sprechen, etwas für sie tun oder ihnen sogar helfen? Wenn man in einer beratenden Tätigkeit arbeitet, so ist es zumindest bei mir, ist man umgeben von Menschen, die in einem permanent dieses Gefühl auslösen. Sie sprechen Dinge nicht direkt aus, sie haben kaum eigene Gedanken, die zur Lösung beitragen und hoffen einfach nur auf die nächste Vorgabe. Wenn wir ehrlich zu uns wären, beruht darauf das ganze Geschäft rund ums Hundetraining. Es gibt da Experten, die sagen, was erlaubt ist und was nicht und die andere Seite der Hundehalter, die sich kaum etwas traut, aus Angst verurteilt zu werden oder einen Fehler zu machen. Irgendwie ist es dann doch auch nicht verwunderlich, wenn gerade im Bereich der Hunde immer wieder über Emotionen gesprochen wird. Vertraue deinen Emotionen. Die Emotionen des Hundes sind wichtig. Was übersetzt nichts anderes heißt als: "Du wurdest unselbstständig gemacht. Glaub weiterhin alles, was von außen kommt." So werden sich Kunden heran gezüchtet, die in Videos immer wieder am selben Hund vorbei laufen und mehr als die zu Dressierenden betrachtet werden könnten , als es die Hunde sind. Es scheint eine stille Akzeptanz darüber zu geben, dass man Menschen im Handeln verändert und nicht im Denken. War ein Mensch vorher unsicher, ist es also komplett okay, wenn er jetzt einfach genau das macht, was eine andere Person ihm gesagt hat. Der Erfolg besteht dann darin, dem Menschen ein neues Verhalten beigebracht zu haben, anstatt das eigenen Handeln in Frage zu stellen. Natürlich frage ich mich selbst, ob mein Anspruch an meine Arbeit zu hoch ist. Ob es ein Ziel ist, das ich nur deswegen verfolge, weil ich es nicht erreichen werde oder, ob es einfach aus der eigenen Angst entsteht, wieder in einer Kontrolle zu landen, wie ich sie selbst kennengelernt habe. Oder ist es einfach mein Antrieb, mich aus der Kontrolle befreit zu haben und Menschen die Möglichkeit zu geben, dort auch heraus zu kommen. Aber vielleicht wollen Menschen auch einfach nur, dass ihr Hund funktioniert und dann ihre Ruhe. Doch Hunde lassen uns in diesem Zustand nicht in Ruhe. Die meisten Hunde haben ihre Empfindung noch nicht abgestellt oder wegtrainiert bekommen. Was in den meisten Fällen im Hundetraining, definitiv das Ziel ist. Sie empfinden den selben Druck, den ich zu Beginn beschrieben habe. Dieser Druck in einem Umfeld zu sein, in dem niemand eigenständig handelt, bzw. seine Entscheidung immer vom Gegenüber abhängig macht, ist der, der unsere Hunde nervös und unsicher macht. Dahinter steckt nichts anderes, als die Übertragung der eigenen Unselbstständigkeit auf den Hund. Wir verhalten uns häufig noch immer, wie kleine Kinder, was unseren Hunden nicht grundlos das Gefühl vermittelt, eine elterliche Funktion einzunehmen, was zur Folge hat, die Kinder zu beschützen und zu erziehen. Wir Menschen haben gerade bei den Hunden genau den Fehler gemacht, dass wir meinen, Erziehung bedeutet Sicherheit und im weitesten Sinne auch Schutz. Wie Glucken zerdenken wir den Hund und schauen rechtzeitig und zum richtigen "Zeitpunkt" das Leckerli zu geben, um alles richtig zu machen. Sobald der Hund einmal nicht unseren Schutz bekommt, ist er traumatisiert, die Beziehung kaputt und der Mensch wieder in kindlicher Scham versunken, doch nichts richtig machen zu können. Das unsere Hunde unser Verhalten damit als komisch empfinden und gleichzeitig unser Erziehungsziel in Frage stellen, spielt leider kaum eine Rolle. Denn statt Erziehung in Frage zu stellen, werden Methoden in Frage gestellt und die Emotionalität immer höher gestellt. In Zukunft werden Menschen wohl keine Handlung mehr tätigen können, die andere auf irgendeine Art und Weise verletzen könnte. Ergo, werden sie ihr Handeln komplett einstellen und immer andere entscheiden lassen, was richtig ist und was nicht. Eine Kontrolle von Außen, führt zur Unsicherheit der Kontrollierten. Das bewirkt aber folgendes Problem: Je unsicherer die Menschen sind, desto empfänglicher werden sie für Vorgaben im Außen. Jetzt kommt es darauf an, wer die Kontrolle haben möchte. Der, der sie bereits hat oder der, der auf die Verunsicherung abzielt, um Kunden zu gewinnen oder sogar ganze Systeme zum Kollaps zu bringen. Was wir zumindest von unseren Hunden lernen könnten, wäre unser Ziel zu verändern. Wie wäre es also an unserer eigenen Selbstständigkeit zu arbeiten, anderen ihre zurück zu geben und den Hunden und uns selbst, mal wieder ein bisschen mehr zu zutrauen, anstatt die ganze Zeit im eigenen emotionalen Chaos zu baden, welches sich nur am größten Mitleid orientiert - nicht aber am schönsten Gefühl der Freiheit. Es ist die Entscheidung jedes Einzelnen, sich selbst zu überwinden oder zu glauben, dass andere mehr über einen selbst wüssten, als man selbst. Dafür muss man sich aber kennenlernen, die Kontrolle auflösen und akzeptieren, dass man sich immer noch wie ein Kleinkind verhält, das nie Kind sein durfte. Deswegen glaubt es, nur zu wissen, wie sich Erwachsene verhalten. Denn eigentlich hat noch nie ein vernünftiger Erwachsener mit einem geredet. Sie haben halt immer nur erzogen.
von Stephan Peukert 20. April 2024
„Was stehst du so und blickst erstaunt hinaus? Was kann dich in der Dämmerung so ergreifen?“ Genau so fing es an. Also zumindest für Faust aus der gleichnamigen Tragödie von Johann Wolfgang Goethe. Und zurecht kann man sich fragen wohin ihn das geführt hat. Wer Faust nicht kennt oder verdrängt hat, weil man in der Schule dazu genötigt worden ist, dem sei das Zitat erklärt. Das Zitat stammt vom Wagner, dem Schüler von Faust. Beide üben sich mit unterschiedlichem Ziel der Wissenschaft Herr zu werden. Doch was Faust dort in der Dämmerung sieht, wird sein Leben verändern. „Siehst du den schwarzen Hund durch Saat und Stoppel streifen?“, erwidert Faust auf die Frage von Wagner. Es stellt sich heraus, es ist ein schwarzer Pudel. Aber irgend etwas scheint an ihm eigenartig zu sein. So äußert sich Faust: “ Und irr ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel auf seinen Pfaden hintendrein.“ Die ganze Situation in welcher der vermeintliche Pudel auf Faust trifft, steckt voller Erzählungen, wie man Hunde früher gesehen hat. „Du siehst! ein Hund, und kein Gespenst ist da. Er knurrt und zweifelt, legt sich auf den Bauch. Er wedelt. Alles Hunde-Brauch.“ Noch wichtiger ist das was Faust im Hunde sieht. „Du hast wohl Recht; ich finde nicht die Spur von einem Geist, und alles ist Dressur.“ Es kommt wie es kommen musste. Faust nimmt den Pudel mit nach Hause und lässt ihn über die Türschwelle in sein Studierzimmer eintretten. „Sei ruhig Pudel! renne nicht hin und wider! An der Schwelle was schnoberst du hier? Lege dich hinter den Ofen nieder, mein bestes Kissen geb ich dir. Wie du draußen auf dem bergigen Wege durch rennen und springen ergetzt uns hast, So nimm nun auch von mir die Pflege, Als ein willkommener Gast.“ Doch dieser Beschreibung fällt es dem Wissenschaftler Faust schwer eine Trennung zwischen Mensch und Hund zu bewahren. „Wir sind gewohnt, dass die Menschen verhöhnen, Was sie nicht verstehen, Dass sie vor dem Guten und Schönen, Das ihnen oft beschwerlich ist, murren; Will es der Hund, wie sie, beknurren? “ Wie sich aber im Verlauf der Nacht rausstellt, ist es kein gewöhnlicher Pudel - es ist Mephisto der Teufel. Nun kann man auf den Gedanken kommen, dass Faust sich mit dem Pudel den Teufel ins Haus geholt hat. Its just a Dog- Es ist nur ein Hund. Okay, vielleicht ist es nicht gerade der Teufel, den man sich ins Haus holt. Es scheint mir aber doch der Fall zu sein, dass uns Hunde - zumindest dienen sie als Mittel dazu - an uns zweifeln lassen sollen. Wenn wir das heutige Bild des Hundes mit dem vom Faust vergleichen, müsste wohl Faust heute verboten werden, weil er den Hund als geistlos bezeichnet. Und doch haben sich bereits die alten Griechen mit den Hunden befasst, doch keiner kam auf diese Ideen, die wir heute von Hunden haben. Es scheint so als hätten wir ganz tief in die Trickkiste gegriffen, um Mephisto noch einmal über unsere Türschwelle laufen zu lassen, obwohl wir wissen, dass es sich nur um einen Hund handelt. Als hätten wir wieder in einen Pakt eingewilligt, der uns zu Verrätern an uns selbst macht, nur um der Lust nachzugehen. Einem Erleben in einer zu grau gewordenen Welt, so dass uns wenigsten der Feuerschweif des Pudels Licht in das Dunkle bringt. Steckt das vielleicht in der Beschreibung des Hundes als „Bester Freund“ oder „Therapeut“. Wir wissen eigentlich, dass etwas schief läuft, schreiben dem Hund aber Eigenschaften zu, um unsere Sehnsucht nicht zu äußern? Die Sehnsucht nach Freundschaft, nach Familie oder gar nach Liebe? Bei der ganzen Verdrängung unserer Bedürfnisse, vergessen wir liebend gerne eine Sache. Es ist nur ein Hund. Vom Hund zum Menschen Wie nah angelehnt meine Versuche vom Hund wieder zum Menschen zu kommen an der Tragödie von Faust ist, habe ich erst gerade begriffen. Denn auch Mephisto hat sich von einem Hund zu einem „Menschen“, also so halb, verwandelt. Oder anders gesehen, kam er nur durch die Gestalt eines Hundes an den Faust heran. Und ich denke, dass dieses Bedürfnis schon immer in mir gesteckt hat. Ich mag Menschen tatsächlich sehr. Ich mag zu was sie fähig sind, ich mag es, sie zu fotografieren und ich liebe zu sehen, wie sie sich entwickeln. Doch für sich selbst machen sie es nicht. Immer wieder stehe ich vor meinen Kunden und würde sie am liebsten schütteln und sie anschreien: „ Es ist nur ein Hund. Wer kümmert sich um dich.“ Es scheint mir als gehen die Menschen in der Illusion vom Hund auf, obwohl sie sich darin immer mehr verlieren. Sie sitzen Nächte vor Videos und Büchern über Hunde. Hören Menschen zu, die ihnen Tipps geben wie sie was und wann mit dem Hund machen müssen. Und ich habe das Gefühl, dass sich diese Menschen nicht einmal mehr als Pudel verkleiden müssen. Wir glauben ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken. Als hätten wir bereits mit Blut den Vertrag unterzeichnet, der uns dazu zwingt, es einem imaginären Bild des Hundes recht zu machen und dabei uns selbst aufzugeben. Immer wieder habe ich versucht, aus diesem Kreislauf heraus zu kommen und bin doch immer wieder in die Falle getappt. Menschen sind nun mal Menschen. Sie verstehen die Hunde nicht. Sie verstehen nicht, wie primitiv Hunde sind, weil sie bei dem Begriff primitiv schon Abneigung verspüren. Doch ist es gerade das Primitive, das uns reizen sollte. Das Einfache. Das eben nicht mit dem Menschen gleich zu setzten ist. Doch wir arbeiten täglich daran dieses Primitive zu vernichten und geben uns jedes mal die Schuld, wenn wir der Wunschvorstellung widersprechen, dass wir Lassie und co. nicht richtig behandelt haben. Es ist der Mensch Doch die Wahrheit ist, dass ich noch nie einen Hund wie Lassie gesehen habe, der die Sprache der Menschen versteht und umgekehrt. Ich kennen keinen Hachiko, der immer wieder zum Zug läuft und sein Herrchen abholt. Ehrlich gesagt kenne ich keinen Hund, der ein Held, ein Vorbild oder etwas sein könnte, von dem man etwas lernt, wer man sein kann. Das haben immer wieder Menschen getan. Menschen die über Hunde reden. Aber vor allem Menschen die mit mir geredet haben. Die sich nicht erst als Pudel verkleidet haben, um mich zu täuschen. Und ja es sind verdammt wenige. Mein Bild von Hunden hat sich in den letzten Tage extrem verändert. Es scheint mir so, als hätte ich eine Tür gefunden, die man schwer öffnet, weil man weiß, dass man einen Konflikt eröffnen wird. Aber das Öffnen der Tür hat mir wieder ein Stück mehr Ruhe gegeben. Vielleicht eben durch eine Erkenntnis. Vielleicht müssen wir eben nicht alles über Hunde wissen. Wer weiß schon alles über einen anderen Menschen. Und trotzdem sind wir in der Lage diesen zu lieben. Und auch wenn ich meine Hunde für primitive Geschöpfe halte, macht sie das nicht weniger liebenswürdig. Und erst recht möchte ich sie nicht missen. Aber es nimmt einem eine enorme Last, es immer richtig machen zu müssen. Immerhin sind Hunde so primitiv, dass sie in Konflikte gehen, sich auf die Nase hauen und am Ende des Tages zusammen im Bett kuscheln. Und was soll ich sagen… Die primitiven Konflikte, die ich mit meinen Hunde lebe und erlebe, führen genau zum selben Ergebnis. Manchmal wünschte ich, dass Menschen genau diese primitiven Sachen genau so händeln wie Hunde. Aber scheinbar sind sie dafür zu intelligent.
von Stephan Peukert 28. März 2024
Als ich anfangen wollte, einen Blog zu schreiben, war mir nicht genau klar, worüber ich schreiben werde. Über Themen die wichtig sind? Über etwas was sich mit Hunden beschäftigt? Oder doch etwas über mich persönlich? In meinen Beratungen und in persönlichen und privaten Gesprächen greife ich nur selten auf eine Theorie zurück, sondern spreche über mich. Das ist auch das Prinzip, dass ich bei meinen Hunden anwende. Der Hund als Symbol des freien Westens In diesem Beitrag entscheide ich mich dazu, über mich zu sprechen. Und Fakt ist, dass ich bei der aktuellen Lage nur sehr wenig Interesse daran habe, etwas über Hunde zu erzählen, während die Welt tobt und wir alle es auf irgend eine Art und Weise merken. Über den Hund zu sprechen, fühlt sich wie ein Versuch an, von dem Abzulenken, über das wir sprechen müssen. Es sieht nicht gut aus. Seit ich Hunde kenne, kritisiere ich ihre Verharmlosung und die Weichspülung von Hunden und die damit verbundene positive Verstärkung. Und das, was ich heute bei den Menschen sehe, ist was ich bei Hunden beobachten kann. Es wird sich bedroht, es werden Zähne gezeigt und es wird abgeschnappt. All das, was wir uns beim Hund schön geredet haben, wird auf einmal immer mehr zur menschlichen Realität. Der Krieg in der Ukraine, der Angriff auf Israel. All das sind wilde Bestien, denen wir keinen Maulkorb aufsetzten können, um sie dann mit Leckerlies zu trainieren. Hier müssen wir uns verteidigen und uns schützen. Nicht um sonst gilt der Hund als ein westliches Symbol. Wenn ein Hund angegriffen wird, ist der erste Instinkt sich zu wehren und eben nicht den Schwanz einzuziehen.
von Stephan Peukert 22. März 2024
Wenn es um unsere Hunde geht, versuchen wir, uns bestmöglich zu verhalten. Wir wollen fair sein und hoffen mit unserem Verhalten dem Hund ein bestimmtes Gefühl zu vermitteln. Offensichtlich ist der richtige Umgang das größte Streitthema zwischen Menschen, wenn es um ihre Hunde geht. Was viele übersehen, ist das Gespenst das um sich greift und jeden in seinen Bann zieht, der sich vor ihm fürchet. Am Anfang war das Wort. In einem meiner letzten Gespräche habe ich mich mit einer Frau darüber unterhalten, wie wir eigentlich in die Position gekommen sind, dass wir uns so schwer tun, vernünftig miteinander zu reden. Dabei sagte sie etwas wichtiges, was ich ganz genau kenne, es aber wichtig war, mal wieder zu hören. Sie sagte: „Bei uns war es doch vollkommen normal, dass sich vor den Kindern nicht gestritten wurde. Alles ist hinter verschlossener Tür passiert.“. Und heute sollte uns bewusst sein, dass das Gespenst die Tür zugehalten hat. Was das aber mit uns gemacht hat, ist kaum zu verstehen, wenn man das Gespenst leugnet. Ein Kind sitzt in seinem Zimmer, während es auf einmal die Stimmen der Eltern hört. Offensichtlich streiten sie sich. Um genau zu verstehen was da draußen passiert, legt das Kind das Ohr an die Zimmertür, um die Worte der Erwachsenen besser zu verstehen. Und die Worte versteht es. Aber warum sie so gesagt werden, versteht es nicht. Also beschließt das Kind nach dem Rechten zu sehen. Es öffnet die Tür und auf einmal ist Stille. Niemand sagt etwas. Auf das Nachfragen des Kindes, was denn los sei, wird geantwortet: „Nichts. Geh wieder in dein Zimmer spielen.“. Die Tür schließt sich und wieder fangen an Stimmen erst zu flüstern um dann immer lauter zu werden. Hier fängt das Gespenst an, Angst zu machen. Warum reden die Erwachsenen immer hinter verschlossener Tür? Warum hören sie auf, wenn ich zu ihnen komme? Hat es etwas mit mir zu tun? Es muss etwas mit mir zu tun haben! ->Besser wäre es doch gewesen, wenn man über das gesprochen hätte, was man nicht gesagt hat. Die innere Zerissenheit. Sicher wird der ein oder andere merken, dass er in sich uneinig ist. Er sich häufig selbst Fragen stellt über das richtige Verhalten. Darf man das sagen? Sollte man das ansprechen? Oder eben die Frage, wie man richtig mit anderen umgeht. Was natürlich auch den Hund betrifft. Was ist wenn diese innere Zerissenheit nichts anderes ist, als das Gespenst dass in uns spukt. Es uns immer wieder daran erinnert, dass es zwei Welten gibt. Die eine vor der Tür und die andere hinter der Tür. Das was man sagt, ist das, was gelogen ist. Und das was man nicht sagt ist das, was der Wahrheit entspricht. Was hier sehr stark verallgemeinert ist, kommt leider den meisten Kommunikationen sehr nah. Viele haben sich so daran gewöhnt hinter der Tür zu sein, dass sie alles mit sich selbst ausmachen. Denn vor der Tür spricht ja niemand mit ihnen. Dort ist eine Welt, in der man sich nicht die Wahrheit sagt. In dem man sich so verhält, dass man niemanden damit stört, verletzt oder schadet. Die heutige Kommunikation ist häufig in sich Zerissen. Zwischen dem was gesagt wird und dem wie man sich verhält. Damit passt vieles was man sagt, nicht mit dem Verhalten zusammen. Dass uns das alle sehr unsicher macht liegt auf der Hand. Wie im Beispiel des Kindes fragen wir in jedem Gespräch nach, ob wir schuld daran sind, dass mit uns nicht geredet wird. Das sagen wir natürlich nicht mit unseren Worten, was die einfachste Handlung wäre. Wir zeigen es mit unserem Verhalten. Wir sind unsicher im Gespräch, zurückhalten und ängstlich. In dem was wir sagen, kommt das nur für sehr wenige zum Vorschein. Das Wort hat uns Menschen ermöglicht zu täuschen. Unsere Türen brauchen Hundeklappen. Das Kind das sich nun im Zimmer befindet und die Welt vor der Tür nicht mehr versteht, wird durch das was nicht gesagt wurde, immer mehr am Zweck der Kommunikation zweifeln. Warum soll ich überhaupt noch mit anderen reden, wenn sie mir nicht sagen was wirklich los ist. Die logischste Konsequenz die darauf resultiert ist das Prinzip, alles mit sich selbst auszumachen. Wenn niemand mit mir redet, muss ich mit mir reden. Die Natur des Menschen besteht darin, Dinge zu schulen, die für einen nützlich sind und Dinge abzulegen, die einem nichts bringen. Wie sinnig ist es, Kommunikation abzubauen, wenn man nicht über Dinge spricht. Im Sinne des Kindes, dass hinter der verschlossenen Tür sitzt, sehr sinnig. Doch was ist, wenn diese Tür eine Hundeklappe hätte? Natürlich spreche ich jetzt sehr metaphorisch. Aber das Kind hätte jemanden, mit dem es sprechen könnte und der nicht mal eine Antwort erwartet. Was übrigens auch mit einem imaginieren Freund der Fall wäre. Es sind die Versuche mit dem umzugehen, was einem als Kind begegnet. Was es aber lernt ist, alles mit sich selbst auszumachen. Und der Hund wird zum Sinnbild der Einsamkeit und zur Verdeutlichung des Mangels von Kommunikation. Was aber im Hund passiert, ist noch einmal was ganz anderes. Denn in meinen Augen nimmt der Hund all das wahr, was wir nicht sagen. Er sieht oder besser spürt die Konflikte im Raum. Er merkt, wann jemand etwas zurückhält. Und er versteht, dass Streicheln aus unterschiedlichen Intensionen passiert. Kurz gesagt, er kennt das Gespent nicht. Was wir dem Hund aber beibringen wollen ist, dass es dieses Gespenst gibt. Wir wollen, dass der Hund sich äußerlich wie wir Menschen verhält, während uns das, was im Inneren passiert nicht interessiert. Durch diesen Umgang mit dem Hund sorgen wir dafür, dass der Hund in sich genau so zerissen wird, wie wir Menschen. Er soll ein äußerliches Verhalten zeigen, während er im inneren einen Konflikt hat. Er sich aufgrund seines Inneren völlig anders verhalten wollen würde, als es das Außen verlangt. Wir schlagen dem Hund immer wieder die Tür und somit die Kommunikation vor der Nase zu. Und meines Erachtens sollten wir diese Türen mit aller Gewalt eintreten. Hol den Vorschlaghammer! Was für den ein oder anderen zu derb ist, ist nichts anderes als radikale Ehrlichkeit um sich gegen das Gespenst zu wehren, dass einen die ganze Zeit Angst macht. Immer wieder führt man Gespräche mit Menschen währen im Hintergrund immer wieder lästige Gedanken aufkommen, die einem an der Echtheit des Gespräches zweifeln lassen. Doch durch meine Arbeit werden diese Stimmen immer leiser. Weil nur wenige daran zweifeln, dass das was ich sage nicht ehrlich ist. Sie können sich darauf verlassen, dass meine Tür nicht zugeht. Und wenn sie doch mal geschlossen werden muss, werde ich das kommunizieren. Niemand wird bei mir vor einer verschlossenen Tür stehen oder sitzen gelassen und muss es mit sich selbst ausmachen. Ich bin der imaginere Freund, mit dem man alles besprechen kann, auch wenn einem das super unangenehm ist. Auch wenn man Angst davor hat. Denn je mehr man erzählt desto weiter gehen die Türen auf und desto mehr schult man seine Kommunikation, weil sie auf einmal wieder Sinn ergibt. Die Trennung zwischen Worten und Verhalten wird immer kleiner, so dass der Gedanke an der Echtheit des gesagten immer weniger Zweifel hervorruft. Kommunikation und Handlung fangen langsam an wieder übereinzustimmen, was aus einem in sich getrennten Menschen wieder eine Einheit macht. Und diese Einheit kommt dem Hund zu gute. Denn, er muss genau so wenig wie wir Menschen herumrätseln, wer der Mensch denn nun ist. Warum seine Worte nicht zu seinem Verhalten passen. Er sieht jetzt im Verhalten des Menschen seine Worte. Die Angst überwinden. Wir Menschen sprechen immer davon, wie schlimm etwas ist, dass wir in unserer Vergangenheit erlebt haben. Dieses Denken übertragen wir dann natürlich auch auf unsere Hunde und versuchen dem Hund ein gutes Gefühl zu geben, statt mit ihm darüber zu reden, was in uns wirklich passiert. Wir zeigen ein äußerliches Verhalten und halten die Tür permanent zu und Fragen uns, wo unsere Kraft hin ist. Fragen nach der Ursache von Depression, Erschöpfung, Einsamkeit und Gefühlsleere. Wir werden so stark darin im Aushalten. Dabei merken wir nicht, dass wir gar nicht aushalten, sondern wir halten die Tür zu. Und irgendwann sind wir erschöpft. Vielleicht ist dann da noch ein Hund, der sich vor die Tür setzt und diese bewacht und alles wegbellt, was der Tür zu nah kommt. Unsere Hunde beschützen unseren Hof unser Haus und das was wir tief in uns tragen. Aber wer beschützt unsere Hunde davor, genau so zu werden wie wir? Da gibt es niemanden. Nur der, der hinhört und zuhört erkennt das Gespenst das um geht. Sage nicht wer du bist. Niemand darf das wissen. Nicht einmal dein Hund. Und wir stehen da, wie wir uns richtig gegenüber anderen und unserem Hund verhalten sollen. Was die richtige Methode ist? Wozu? Um dem Hund und den Menschen um uns herum weiterhin etwas vorzuspielen. Suchen wir tatsächlich nach der besten Methode um nicht menschlich zu sein. Um uns nicht verletztlich zu zeigen? Mir kommt es ganz so vor, als besteht die beste Methode darin, Menschen beizubringen, wie sie am besten hinter der verschlossnene Tür der Kommunikation überleben. Stell dich ab und pass dich an. Machen doch alle so. Oder? Es gab ein Gespräch zwischen Jespel Juul und einer Mutter, die ihn um Hilfe bat. Sie sagte, dass ihre Kinder sie so sehr genervt haben, dass sie sie angeschrien hat. Nun hatt sie Angst, dass sie ihren Kinder geschadet hat. Er antwortete ihr, dass sie ihren Kindern nicht geschadet habe und einfach nur menschlich war. Am besten solle sie mit ihren Kindern darüber reden. Denn was können unsere Kinder besseres lernen, als menschlich zu sein. Oder anders gesagt, was sollen unsere Hunde besseres lernen, als zu verstehen, wer wir sind.
von Claudia Umbrich- Gastbeitrag 15. März 2024
Mein Name ist Claudia und das sind meine beiden Hunde Phönix (Wäller) und Melly (rumänischer Straßenhundmix) Durch meinen allerersten Hund Krusty (Australian Shepherd), den ich durch reine Konditionierung und positive Verstärkung erzogen habe, wurden mir die Grenzen dieses Weges aufgezeigt. Immer wenn es um soziale Themen wie z.B. Hundebegegnungen, Interaktionen mit Hund und Menschen ging, zeigte er mir den Stinkefinger nach dem Motto “ wart mal kurz mit deinem Training ich muss das kurz klären und danach können wir gerne wieder mit deinem Ding weitermachen”. Ich versuchte, sämtliche positive Methoden, aber nichts half in diesen Momenten. Es war auch sonst mit ihm wie vor Gericht, alles was du sagst und machst, kann auch gegen dich verwendet werden, er fand so viele Wege die Kommandos auszulegen oder zu hinterfragen, das kann man sich kaum vorstellen. Nach einigen Jahren, kam Melly in unser Leben, die mit dem Training auch so gar nichts anfangen konnte und absolut kein Bock darauf hatte. So kam in mir immer mehr der Gedanke und auch Wunsch auf, es muss doch auch eine natürliche Art geben, mit ihnen zu kommunizieren. Leider verließ uns dann Krusty. Kurze Zeit später, trat Phönix in unser Leben und mit ihm wollte ich alles richtig machen. Ich wollte meine Hunde sie selbst sein lassen, sie nicht dressieren oder vorschreiben, wie sie was machen sollen, sie sollten größtmöglichste Freiheit bekommen und sie sollten ein Mitspracherecht haben. So begab ich mich weiter auf die Suche und probierte viele neue Wege von Menschen, die vorgaben, nur mit ihren Hunden zu kommunizieren, aber ich stellte immer wieder fest, es ist nur eine andere Art von Training und es wurde immer wieder auch mit Bestechung/Lob und Methoden gearbeitet. Es fühlte sich alles nicht mehr gut an und ich kam immer wieder an meine Grenzen, wenn ich es nach den Vorgaben Anderer machte. Bei mir selbst, war ich auch auf der Suche nach mir, nach langen, heftigen gesundheitlichen Beschwerden, bei denen mir die Schulmedizin nicht helfen konnte/wollte, habe ich einen damals anderen, kritischen Weg, der ganzheitlichen Heilkunde eingeschlagen, welcher mich fast vollständig heilte. Ich lernte Körper und Geist nicht getrennt zu betrachten. Danach folgte die Suche nach Hilfe, die ganzen geistigen Blockaden, Themen abzulösen/abzubauen, die nicht zu mir gehören und sich auch teils auf körperlicher Ebene zeigten. Ich nahm sämtliche Hilfe an, egal ob Heiler, spirituelle Meister oder andere Menschen, die sagten, dass sie zu sich selber gefunden haben. Nach einer gewissen Zeit, sagten sie allesamt, sie können mir nun nicht mehr weiterhelfen und ich müsse jetzt doch einfach nur machen. Da kam bei mir aber die Frage auf: "Wenn ich das alles was ich abgelöst habe, nicht bin, wer bin ich denn dann eigentlich?” Ich selbst fand darauf keine Antwort, suchte weiter bis mir irgendwann klar wurde, im Außen werde ich es nicht finden und es wird mir auch niemand außer mir selbst die Frage beantworten können, doch der Zugang zu mir selbst, war blockiert. Ich war mit der Welt überfordert, verunsichert, weil ich oftmals andere Ansichten hatte, als die Mehrheit um mich herum und wenn ich was gesagt habe, fühlte ich mich nicht verstanden und es kam nicht das an, was ich sagen wollte. Dadurch habe ich mich auch immer mehr isoliert und steckte in meinen inneren Monologen. [ ] Dann wurde ich zu Stephan geführt, anders kann ich es nicht sagen. Ich stieß auf ein Video von ihm, hörte kurz rein und schaltete aber ehrlich nach kurzer Zeit ab, weil ich in dem Moment mit den Infos überfordert war. Der Zwiespalt zwischen Hilfe anzunehmen, aber mir soll niemand sagen was ich wie machen soll, tauchte auch wieder auf. Doch das, wovon Stephan sprach, hatte mich innerlich berührt, weil es mir nicht aus dem Kopf ging, und ich hörte mir dann doch weitere Videos und Podcasts von ihm an. All das, brachte mich mehr zum Nachdenken, zum Selbstreflektieren und gab mir auch schon einige Erkenntnisse. Und da war dieses unbekannte, gute Gefühl. Das Wissen, welches ich mir jahrelang mühsam angeeignet und perfektioniert hatte und die Gedanken, die Stephan in mir auslöste, standen sich komplett gegenüber. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und versuchte alles Wissen über Bord zu werfen und alle Begriffe/Wörter/Werte/Glaubenssätze nocheinmal neu zu überdenken. Doch in gewissen Punkten zu mir selbst und den Umgang mit meinen Hunden, kam ich immer in eine Gedankenschlaufe, die ich selbst nicht lösen konnte. Durch vorangegangene Erfahrungen, hatte ich kein wirkliches Vertrauen mehr in Menschen, die irgendwas erzählten, doch bei ihm hatte ich bei den Videos schon ein vertrautes Gefühl, er klang ehrlich und bei vielem, wovon er sprach, kam ein inneres ja dazu, weil ich es insgeheim teils auch so sah, aber mich niemals getraut hätte, nach außen zu vertreten. Also nahm ich persönlich zu ihm Kontakt auf und nach dem Erstgespräch, das sich nicht nur um Hunde handelte, ging es mir schon viel besser. Es war ein freudiges Gefühl von Verbundenheit und endlich jemanden gefunden zu haben, bei dem ich mich verstanden gefühlt habe und eine innere Gewissheit, dass er mir weiterhelfen kann. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt keine Vorstellung davon hatte, wie. Danach stand für mich felsenfest fest - ich möchte das Online-Seminar mit ihm machen, um zu sehen, wohin die Reise geht. Wir starteten die Woche darauf am Mittwoch. Schnell waren wir uns einig, dass zwischen mir und meinen Hunden, das totale Chaos herrscht. Wenn wir spazieren gegangen sind, hat jeder irgendwas anderes gemacht. Phönix ist wie ein bekloppter, unansprechbarer Junkie durch die Gegend gerannt, ganz nach dem Motto “ich muss ..., ich muss ..., ich muss ...” auch in großer Entfernung und hat auch gejagt, sowohl Spuren als auch Wild und Melly hat oftmals einfach mitgemacht oder ihn noch dazu angestiftet. Melly war vom Verhalten sonst nicht so auffällig, da sie ein komplett anderer Typ ist - stabiler und sie hat mit ihrem Verhalten auch nicht so viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich fühlte mich bei den Spaziergängen, wie das fünfte Rad am Wagen, nicht wahrgenommen, nicht respektiert, von Kommunikation keine Spur. Klar, ich habe auch immer alles nur für die Hunde gemacht, dass es ihnen gut geht und was einem so alles von außen eingetrichtert wird um dort meine Anerkennung, Zuspruch und Zuneigung/”Liebe” zu bekommen. Die Hunde brauchen eine Aufgabe, Führung, Erziehung, viel Auslauf und diesen ganzen anderen Unsinn. Nach mir, habe ich nie gefragt oder wurde zumindest nicht gefragt, wie es mir dabei eigentlich geht. Denn mich gab es nicht. Das war bei mir auch nicht nur mit den Hunden so, sondern auch im Umgang mit Menschen oder anderen Tieren. Ich habe immer alles für andere gemacht aber fast nie für mich und dafür immer Ausreden gefunden oder mich mit den Anliegen anderer ausführlich befasst. Wir sprachen unter anderem auch darüber, wie Phönix Zuhause ist und eigentlich fand ich ihn da eher unauffällig, Stephan brachte mich auf den Gedanken, ob das wirklich so ist und so war eine Aufgabe, ihm alle Plätze, außer seinem Bettchen, erstmal für tabu zu erklären. Dürfte ja kein Problem sein, wenn er damit klarkommt. Am ersten Abend dann gleich umgesetzt, zeigte sich schnell, was ich diesem Hund mit meiner Art immer alles im Guten und in Harmonie regeln zu wollen gemacht hatte, er legte ein Verhalten hin wie ein Junkie auf kaltem Entzug, aber er nahm es dennoch auch dankend an, wie sich nach einiger Zeit und in den folgenden Tagen bis jetzt zeigt. Endlich konnte dieser Hund nach Jahren mal wirklich zur Ruhe kommen und sich ausruhen, was er vorher so nie getan hatte, wenn er jetzt liegt, kann man sogar den Unterschied an seinem Körper fühlen, so entspannt, springt nicht bei jedem Geräusch auf und chillt zuhause einfach mal sein Leben. Ich hatte Tränen in den Augen vor Freude für ihn und Traurigkeit was ich ihm da mit meiner falsch verstandenen Tierliebe, die einem von außen eingetrichtert und konditioniert wurde, angetan habe. Krasses Erlebnis. Wir gingen Schritt für Schritt weiter und dadurch kam auch mein Chaos im Kopf und die Blockaden zum Hervorschein. Durch mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl, konnte ich auch keine eigenen Werte definieren bzw nur so, wie sie mir von außen beigebracht wurden. Es fiel mir schwer, offen zu reden und mein Kopf rauchte täglich. In den Gesprächen mit Stephan führte er mich begleitend zu meinen Lösungen oder zeigt mir, dass manche Gedanken in einer Sackgasse enden und nicht zu halten waren und von Tag zu Tag löste sich immer mehr. Es kamen immer mehr Erkenntnisse durch die Erfahrungen, die ich mit meinen Hunden dazu jeden Tag machte. Ich habe meine Hunde vor allem Phönix komplett falsch eingeschätzt, denn immer mehr kam ein total anderer Hund zum Vorschein. Ich dachte, er hat halt viel Bewegungsdrang, ist entdeckungsfreudig und halt ein Arsch. Doch er ist ein komplett unsicherer Typ, der dadurch, dass er keine Resonanz von mir bekommen hatte, wie ein Junkie, der meinte er müsse alles machen, war damit aber komplett überfordert und dadurch komplett durchgeknallt. Melly hat das Verhalten gezeigt, dass sie tut, was sie tun will und sich dann auch von Phönix mitziehen lässt, weil ich für sie auch nicht hilfreich war. Ich lernte von Tag zu Tag mehr zu mir zu stehen und dies auch mitzuteilen. Am Anfang musste ich sogar meine Gedanken öfters korrigieren als die Hunde. Von Sonntag auf Montag kam dann vieles zusammen durch die Erfahrungen mit meinen Hunden, die Fragen an mich selbst, die ich nun ehrlich beantwortete, Selbstreflektionen und sich öffnen, für neue Gedanken/Ansichten, hatte ich einen kompletten Durchbruch zu mir selbst und meinem Kern, das erste Mal. Ein immer noch unbeschreibliches und überwältigendes Gefühl kaum in Worte zu fassen. Noch nie hatte ich so ein Gefühl von Selbstwert, wahrem Stolz und wahrer Freude über mich, ich saß daran und mir liefen die Tränen vor Glück. Am Montag folgten dann eine Erkenntnis nach der anderen, Glaubenssätze konnte ich einfach aus meinem Kopf streichen und meine Lebensansicht drehte sich komplett. Sämtliche Mauern und Ketten, die ich aufgebaut und angelegt hatte, wurden gesprengt. Ich feiere seitdem täglich dieses neue Lebensgefühl und bin so dankbar. Dieses Gefühl nimmt mir keiner mehr. Der Körper folgt dem Geist. Nach diesem kompletten Durchbruch im Geist, folgte nun genauso mein Körper. Als ich Dienstag morgens aufwachte, war mir übel, ich hatte Durchfall, mir war warm und kalt, ich hatte Muskelschmerzen und irgendwie tat mir alles weh. Ich nahm mir diesen Tag frei, denn an Arbeit war so gar nicht zu denken. Den ganzen Tag, habe ich eigentlich nur geschlafen, im Kopf weiterhin gefeiert, aber mir war klar, ich muss meinem Körper nun auch einfach Zeit geben, das alles zu verarbeiten und er brauchte auch noch einige Tage dafür. Ich hatte drei Tage lang Muskelkater wie noch nie und ich habe schon exzessiv Sport gemacht in meinem Leben. Teils hatte ich Kopfschmerzen oder mir war etwas schwindelig und auch meine Verdauung brauchte noch einige Tage, um im wahrsten Sinne des Wortes, alles Erlebte zu verdauen. Meinem Geist ging es weiterhin super, ich hatte auf einmal so eine Ruhe im Kopf, so das ich einfach nichts mehr gedacht habe. Davon hatte ich schon mal von Anderen gehört, aber ich habe vorher immer alles ins Kleinste zerdacht und das gepaart mit meinem Perfektionismus, der das Zerdachte nochmals zerdachte, alsonkann man sich vorstellen, was in meinem Kopf so alles abging. Ich hatte schon früher bei anderen Behandlungen/Gesprächen/Sitzungen die Erfahrung gemacht, dass es einem danach auch mal für ein paar Tage gut geht, aber dann hat es einen alles wieder eingeholt und im Grunde hat sich nichts verändert. Jetzt ist mir klar geworden, es war nur ein Kratzen an der Oberfläche oder ein Verschieben, aber dieses Erlebnis mit Stephan, hat mich echt zu meinem Kern gebracht. Mir geht es seit dem Durchbruch immer noch so, dass ich einfach überwältigt bin. Es fühlt sich so gut an und ich feiere es jeden Tag. Ich sehe das Leben nun mit anderen Augen und von einem neuen Standpunkt aus. Ich freue mich, das Leben neu zu entdecken und Erfahrungen jeglicher Art zu machen und daraus zu lernen, mit Menschen wieder zu kommunizieren, sich selber auszuprobieren. Einfach mal machen und dann sehen was passiert und auch dann erst darüber nachzudenken, was das vielleicht in mir auslöst und warum das so ist und nicht schon vorher alles zu zerdenken, was wirklich nichts bringt. Vor Konflikten nicht zu flüchten. Auch mal was falsch zu machen, ohne Scham oder negativer Bewertung zu mir. Nun kann alles sein, aber nichts muss. Darüber was andere Leute über mich denken, mache ich mir keine Gedanken mehr, wenn dann können wir gerne darüber reden. Fehler zu machen und auch mal was nicht zu wissen, ist vollkommen okay. „Ich weiß nun, dass ich nichts weiß“. Auch die Beziehung zu meinen Hunden hat sich geändert, sie haben mir auch deutlich gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, denn sie nehmen das neue Leben und mich an, sonst würden sie, jetzt erst recht, wegrennen. Sie nehmen mich wahr und wir kommen immer mehr ins Gespräch. Klar, war am Anfang für uns vieles neu und anders, so wie ich sie falsch eingeschätzt habe und mich selbst immer verstellt habe, lernen sie mich neu kennen, aber das hat mir auch das gezeigt, was dieses Chaos bei mir und auch bei ihnen verursacht hat. Gerade in dieser Übergangszeit, in der immer wieder alte, jahrelange Gewohnheiten oder Emotionen aufploppen oder auch neue Themen, habe ich durch mein Selbstwertgefühl einen sicheren Boden, der mich immer wieder auffängt und dann auch den Anfang vorgibt, von dem aus ich immer wieder starten oder darüber nachdenken kann. Meine Hunde zeigen mir auch gleich, wenn ich nicht klar kommuniziere und mit meinem Verhalten nicht im Einklang mit der Emotion steht. Wir probieren uns aus und sehen was funktioniert und was nicht. Sie sagen mehr denn je zu mir, obwohl ich ihnen „einfach nur” nein sage und für mich einstehe. Sie nehmen es dankend an und wir lernen uns jeden Tag besser kennen und verstehen. Sogar mein Pferd Lycka ein charakterstarkes Pferd mit einem hohen Selbstwertgefühl hat die Veränderung mit freudigen Bocksprüngen gefeiert und wir arbeiten auf einer ganz anderen Ebene zusammen, sie zeigt auch, dass wir nun anders, aber so viel besser, miteinander kommunizieren und auch sie nimmt es dankend an. Die Gespräche mit meinem Umfeld wurden auch anders, ich freue mich wieder mit Menschen zu reden und auch hier meine Erfahrungen zu machen. Einfach mal raushauen und schauen was passiert oder was für eine Resonanz kommt. Oftmals kommen Sätze aus meinem Mund, bei denen ich danach denke "wow wer bist du denn, der das gesagt hat?" Nun kann ich meine Suche erfolgreich beenden: Ja es gibt einen Weg, natürlich sozial zu kommunizieren. Es war kein einfacher Weg, aber es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Stephan ist so ein interessanter- und vor allem von Herzen ehrlicher Mensch. Ich freue mich, ihn kennengelernt zu haben. Er hat so eine großartige Gabe, dich an deinem Punkt, an dem du feststeckst, abzuholen und einem zu sich selbst zu führen ohne Vorgaben zu machen, das gleiche auch in den Beziehungen, zu deinen Hunden oder zu anderen Menschen. Ich bin Stephan so von Herzen dankbar, dass er mich auf diesem Weg begleitet und mir geholfen hat. Auch meinen Tieren und mir selbst bin ich dankbar, nie aufgegeben zu haben.
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